Camping in Schweden: Der Geheimtipp für Naturliebhaber

Das dünnbesiedelte Land im Norden Europas scheint wie gemacht für einen Campingurlaub. Übernachten am geheimnisvoll glitzernden Vänern-See, am Lagerfeuer auf einer Schäre nahe Stockholms sitzen oder umgeben von den dichten Wäldern Smalands zelten – Schweden ist ein Eldorado für Camper.

Die Einsamkeit des Nordens

Im Winter treffen sich die Samen und Lappen zum überregional bekannten Markt von Jokkmokk. Die kleine Stadt liegt im Zentrum der historischen Region Lappland und fungiert als Stützpunkt für Wanderfreunde und Naturgenießer. Von den örtlichen Campingplätzen aus bricht man in eine der einsamsten Landschaften Europas auf: Laponia. Das Gebiet zählt sowohl zum Weltnatur- wie auch Weltkulturerbe der UNESCO und bietet Campern die Chance, Urwälder zu durchstreifen. Die Zeit scheint hier seit Jahrtausenden still zu stehen. Flüsse bahnen sich ungehindert ihr Bett, Elche, Bären und Luchse finden genügend Nahrung und auf den wenigen befestigten Pfaden begegnet man oft tagelang keiner Menschenseele. So romantisch und verlockend diese Wildnis klingt, sie ist nicht ohne Gefahren. Wer auf den ausgewiesenen Naturcamps übernachtet, sollte mit Kompass und topografischer Karte vertraut sein. Doch auch orientierungstechnischen Greenhorns bleibt der Weg nach Laponia nicht versperrt – ortskundige Bergführer bieten organisierte Touren durch diese urwüchsige Schönheit an.

Camping in Schweden: Durchatmen, erholen, staunen

Naht die Sommersonnenwende, erlebt man auf den Campingplätzen der Tre Kronor einzigartige Impressionen. Auch südlich des Polarkreises, beispielsweise rund um Vimmerby wird es nachts nur für wenige Stunden dunkel. Geht die Sonne westlich der Heimatstadt Astrid Lindgrens nach 23 Uhr unter, taucht sie schon um 2 Uhr im Osten wieder auf. In den Wäldern Smalands verstecken sich tiefschwarze Seen, an deren Ufern dem Camping gefrönt werden kann. Keine fünf Schritte sind es vom Wohnmobil oder Zelt zum Holzsteg. Dort darf geangelt werden und kleine wie große Wasserratten erleben ein erfrischendes Bad. Man wird sich in die Kindheit zurückversetzt fühlen und glauben, Michl, die Kinder aus Bullerbü oder Tommy und Annika lugen jeden Moment hinter den Bäumen hervor. Pippis Heimatregion ist gespickt von falunroten Häusern und Hütten. Die meisten Campingplätze bieten derartige Behausungen zur Miete an – gerade für Kinder ein großes Vergnügen.

Für Reisende, für Sportler für Naturerleber

Obwohl nur knapp neun Millionen Menschen in diesem riesigen Land leben, besitzt Schweden ein dichtes Netz aus Campingplätzen. Wer möchte, kann via Rad oder auch mittels Kajak von Platz zu Platz reisen und jeden Abend ein neues Panorama erleben. Entlang des Göta-Kanals oder auch um den Vättern-See stehen herrliche Locations zur Verfügung. Will man die Ruhe und Abgeschiedenheit genießen und sich einfach nur dem Müßiggang und der faszinierenden Landschaft hingeben, ist man an den rauschenden Flüssen Mittelschwedens genau richtig. Die Campingareale sind nicht selten derart groß, dass die Nachbarhütte einige hundert Meter entfernt liegt und man abends völlig ungestört den Blick auf den Strom inhaliert. In Jämtland dürfen es sich Reisende am Storsjön, dem fünftgrößten schwedischen Gewässer gemütlich machen. In den Sommermonaten durchaus badekompatibel, meint er auf Wanderungen durch die Region ein tiefblau funkelndes Juwel. Jämtlands Täler zeichnen sich durch ihr sanftes Antlitz aus und verheißen Entschleunigung.

Ein Land im Camping-Fieber

Keine Nation ist auf den Campingplätzen derart stark vertreten wie die schwedische. Die Menschen wissen um die Anmut ihres Landes und verbringen gemeinsam mit der Familie oder dem Freundeskreis die Ferien „draußen“. Jeder darf dort die Tatsache erleben, dass man in Schweden völlig frei von allen Zwängen urlaubt.

Bildquelle: RJR / Shutterstock.com