Dort, wo sich die Mangfall in den Inn ergießt, weitet sich Rosenheim. Die drittgrößte Metropole Oberbayerns lag auf der Römerstraße gen Regensburg, war eine wichtige Station des Salzsäumer-Pfades Salzburg-München und beheimatet dieser Tage das verkehrsreiche Inntaldreieck – eine Kleinstadt, die ihre Existenz also der geschickt gewählten Lage verdankt!
Im Herzen der Zweiflüssestadt: Rund ums Mitteltor
Das letzte der vormals fünf Stadttore separiert den Ludwigs- vom Max-Joseph-Platz und lädt dazu ein, sich dem Kaufrausch hinzugeben. Die Fußgängerzone wartet mit Geschäften jedweder Couleur auf und verwandelt sich gerade in der Vorweihnachtszeit in eine quirlige Szenerie. Dann nämlich reihen sich entlang der Arkaden die Stände des überregional beliebten Christkindlmarktes auf und ein behaglicher Glühwein- und Bratwürsteduft liegt in der Luft.
Im Mitteltor selbst residiert das Städtische Museum. Über 5000 Ausstellungsstücke lassen tief in die Historie Oberbayerns blicken und zeigen sowohl steinzeitliche Ausgrabungen als auch den Lebensstil der gut situierten Rosenheimer Patrizier im 17. und 18. Jahrhundert. Die gesamte Altstadt ist vom Inn-Salzach-Baustil geprägt, der mit seinen Scheinfassaden ein einheitliches und nostalgisches Gesamtbild kreiert. Nehmen Reisende auf einem der Kaffeehausstühle im Zentrum Platz und lassen sie den Blick schweifen, werden sie sich in die Zeit der Salzsäumer zurückversetzt fühlen.
Die Vielfalt der Rosenheimer Must-Sees
Mit seinen stolzen 65 Metern ist der Turm der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus das unumstrittene Wahrzeichen Rosenheims. Über mehrere Jahre aufwändig renoviert, erstrahlt das Gotteshaus seit 2006 wieder in neuem, altem Glanz. Besonders beachtenswert sind die gänzlich überarbeiteten Seitenfenster. Während die Südseite farbenfroh daherkommt, zeigen sich die nördlichen Exemplare eher gedeckt. Von der Aussichtsplattform der benachbarten Heilig-Geist-Kirche genießen Reisende einen fantastischen Blick auf die nahe gelegenen Alpen.

Die charakteristische Kampenwand über dem Chiemsee ist deutlich auszumachen. Wer sich für das Thema Binnenschifffahrt interessiert, geht ins Inn-Museum des Wasserwirtschaftsamtes und im Solepumpenhaus erfahren Besucher Mannigfaltiges über Rosenheims Dasein als Salinenstandort. Wechselnde Ausstellungen zeigend, hat sich der Lokschuppen zu einem international angesehenen Wissenszentrum gemausert. Beginnend mit der Bajuwaren-Ausstellung 1988, widmet sich der Lokschuppen alljährlich einer anderen volkskundlichen, naturwissenschaftlichen oder geschichtlichen Sammlung.
Feiern und Natur genießen: Rosenheim, die Voralpenstadt
Nach der letzten Eiszeit weitete sich auf dem heutigen Stadtgebiet ein gewaltiges Gewässer. Der Rosenheimer See war dereinst ungefähr so groß wie der Bodensee und füllte das gesamte Inntal. Im Laufe der Jahrtausende verlandete er zusehends und bildete Moore. Der sieben Kilometer östlich des Zentrums gelegene Simssee ist der landschaftlich reizvolle Überrest dieses Naturwunders. Linienbusse fahren sein Strandbad an und laden Urlauber während der Sommermonate dazu ein, in die panoramareichen Fluten abzutauchen. Für die 20 Kilometer lange Umrundung des Simssees können sich vor Ort Räder ausgeliehen werden. Die Picknickdecke nicht vergessen!
Neigt sich der Hochsommer seinem Ende, herrscht auf der Loretowiese Hochbetrieb. Die innerstädtische Freifläche ist ab dem letzten Samstag im August der Veranstaltungsort des größten Volksfestes Südostbayerns: Das Rosenheimer Herbstfest zieht binnen sechzehn Tagen rund eine Million Besucher an und wird als gemütlicheres und „originaleres“ Pendant zum Münchener Vorbild gesehen. Die moderate Preispolitik, der farbenfrohe Trachtenumzug zum Festbeginn und das traditionelle Erntedankfest am mittleren Sonntag haben dem Herbstfest den Beinamen „Die sympathische Wies’n“ eingebracht.
Rosenheim: Modern, alpin und sehenswert
Dass trotz vielfältiger Traditionen die Zeit in Rosenheim nicht stehengeblieben ist und sich die Kleinstadt keinesfalls hinter krachlederner Folklore versteckt, beweisen das rege Nachtleben und die vielfältigen Shoppingmöglichkeiten der Kleinstadt. Dennoch haben Urlauber die zackigen Gipfel der nahen Alpen fest im Blick!
Titelbild: © istock.com – bbsferrari
Textbild: © istock.com – FooTToo
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