Man muss kein Architekt sein, kein Historiker und auch kein Christ – Wer auch nur ein Fünkchen Sinn für Ästhetik hat, kommt beim Anblick französischer Kathedralen ins Schwärmen. Als Relikte einer eigentlich schwarzen Zeit, in der die Menschheit noch nicht aufgeklärt war und Religion einen wesentlich größeren Einfluss hatte, dienen sie heute als bewundernswerte Wallfahrtsorte und mahnende Beispiele zugleich. Impressionen, die nachhaltig beeindrucken. Exemplarisch für die fast 100 Kathedralen, die auch heute noch Besucher aus aller Herren Länder nach Frankreich locken, stehen besonders die 16 der mächtigen Bischofskirchen, die mittlerweile zum UNESCO-Weltkuturerbe zählen.
Fast 1000 Jahre alt – La Cathédrale Saint-Etienne
Der überlieferte Baubeginn ist im Jahre 1080, auch wenn sich die Historiker nicht abschließend auf ein genaues Datum festlegen können. In der für damalige Verhältnisse rekordverdächtigen Bauzeit von nur rund 50 Jahren wurde die Kathedrale von Cahors hochgezogen und schließlich 1119 von Papst Calixtus II eingeweiht. Als Teil des berühmten Jakobsweges und aufgrund ihrer beeindruckenden, 300 Jahre alten Orgel lockt die Kathedrale Jahr für Jahr tausende Besucher an.
Video: Die Jahrtausend Kathedrale
Einst das höchste Gebäude der Welt – Notre Dame de l´Assomption
Zwar kein UNESCO-Weltkulturerbe, aber trotzdem ein Muss bei der Aufzählung französischer Kathedralen: Die Kathedrale von Rouen. Mit 151,5 Metern (inklusive der gusseisernen Turmspitze) war sie bei ihrer Fertigstellung im Jahr 1887 das höchste Gebäude der Welt. Diesen Titel behielt sie freilich nur drei Jahre lang – bis sie vom Kölner Dom abgelöst wurde. Trotz zahlreicher Attacken in den verschiedensten Kriegen überdauerte sie die Zeit und ist heute das Wahrzeichen ihrer Region.
Da wo der Glöckner wohnt – Notre-Dame de Paris
Wer sich mit der Geschichte der französischen Kathedralen auseinandersetzt, merkt schnell: Notre-Dame ist nicht gleich Notre-Dame.
„Das“ Notre-Dame, das in dem Klassiker von Victor Hugo und im Remake von Walt Disney als Schauplatz einer ungleichen Liebesgeschichte zwischen dem buckligen Glöckner Quasimodo und der schönen Esmeralda dient, ist direkt in der Hauptstadt. Die unverwechselbare Silhouette mit den beiden wuchtigen Türmen thront auf der Île de France und bietet bis zu 10,000 Besuchern Platz.
Genau das ist Frankreich
Avantgardistische Bauwerke, Geschiche, die fast greifbar scheint, ein bisschen Staub und ganz viel Glanz – Die große Anzahl an Kathedralen passt perfekt nach Frankreich. Einfach mal zurückreisen in große Momente der Zeitgeschichte der letzten rund 1000 Jahre, sich beeindrucken lassen, was bereits vor so langer Zeit, ohne Computer, ohne jede moderne Technik möglich war. Davor kann man nur den Hut ziehen. Und die Kamera zücken.
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Bildquelle: ©iStock.com/RnDmS, ©iStock.com/Wavetop
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